Folge 301: Jürgen Krügers Weg zur Rehabilitation und beruflichen Wiedereingliederung

Jürgen Krüger, ein 42-jähriger Mann, erlebte vor drei Jahren einen Wendepunkt in seinem Leben. Ein schwerer Motorradunfall führte zum Verlust seines linken Beines und markierte den Beginn einer langen Reise durch Rehabilitation und berufliche Neuorientierung. Mehr zu Jürgen Krüger und seinem Weg zurück ins Leben nach seinem schweren Unfall findest du in den Sendungen 236 und  257 des „Auf geht’s -der Reha-Podcast!“.

Der Unfall und die ersten Schritte der Rehabilitation

Der Unfall hinterließ bei Jürgen Krüger nicht nur mit physische, sondern auch mit psychische Narben. Seine Zeit im Krankenhaus war geprägt von Unsicherheit und der Angst vor der Zukunft. Doch schon bald begann er mit der Rehabilitation, ein Prozess, der ihn sowohl körperlich als auch mental forderte. Die Herausforderungen waren enorm, aber Jürgen zeigte eine beeindruckende Resilienz. Er lernte, mit dem Verlust seines Beines umzugehen und sich auf die Wiedererlangung seiner Mobilität zu konzentrieren.

Der Weg zur Prothetik

Die Entscheidung für das richtige Kniegelenk an seiner Prothese war für Jürgen ein entscheidender Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Der Anpassungsprozess war komplex und erforderte viel Geduld. Jürgen probierte verschiedene Kniegelenke aus, jedes mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen, und lernte, sich an das Leben mit einer Prothese anzupassen. Dieser Prozess war nicht nur physisch, sondern auch emotional herausfordernd, da er sich mit den veränderten Realitäten seines Körpers auseinandersetzen musste. Wichtig war dabei auch die Entscheidung, durch eine Operation viele Kilogramm Gewicht zu verlieren, um das Wunschkniegelenk nutzen zu können.

Ablauf der Qualifizierung

Die Qualifizierung zur gFAB erstreckt sich über 12 Monate. Peter Scheer betonte, dass die Vermittlungsquoten nach Abschluss der Maßnahme überdurchschnittlich hoch liegen, und es sind zwei Praktika von zwei und drei Monaten erforderlich. Die Abschlussarbeit, die als Projektarbeit verfasst wird, umfasst mindestens 20 Seiten und beschreibt in der Regel ein Projekt, das im Rahmen des zweiten Praktikums erarbeitet wurde.

Berufliche Neuorientierung und Weiterbildung

Nach dem Unfall stand Jürgen vor der Herausforderung, seinen beruflichen Weg neu zu definieren. Sein alter Arbeitgeber, bei dem er viele Jahre schwer gearbeitet hatte, ließ ihn trotz mehrfachen Vorsprechens und Unterstützung durch den Rentenversicherungsträger und rehamanagement-Nord fallen. Somit war Jürgen gezwungen sich neu beruflich zu orientieren.

Er entschied sich für eine Weiterbildung zur geprüften Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung (gFAB) bei der ComFair GmbH in Oldenburg. Diese Maßnahme wurde durch den Rentenversicherungsträger finanziert. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten fand er Freude und Erfüllung in diesem neuen Bereich. Die Weiterbildung bot ihm nicht nur fachliches Wissen, sondern auch eine Plattform für den Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Diese Gemeinschaft war für Jürgen eine wichtige Quelle der Unterstützung und Motivation. Mehr zur Qualifikation zur gFAB findest du in den Sendungen 299 und 300 des „Auf geht’s – der Reha-Podcast) mit Peter Scheer von der ComFair GmbH.

Unterbringung und Eigeninitiative

Ein wesentlicher Aspekt von Jürgen Krügers Rehabilitation war die Unterbringung während seiner Weiterbildung. Er wählte eine Unterkunft in einem Bauernhof, die es ihm ermöglichte, sich voll und ganz auf seine Ausbildung zu konzentrieren. Diese Entscheidung war ein weiterer Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Jürgen Krüger musste mit der Beginn der beruflichen Qualifikation seinen Alltag neu organisieren und Verantwortung für seine beruflichen Fortschritte übernehmen. Diese Eigeninitiative war entscheidend für seinen Erfolg.

Leben mit der Prothese und berufliche Integration

Trotz Prothese meisterte Jürgen Krüger seine neuen Herausforderungen, beispielsweise im ersten Praktikum. Jürgen fand Wege, sich anzupassen und seine täglichen Aufgaben zu meistern, insbesondere wieder vollschichtig zu arbeiten, was nach der langen Zeit der medizinischen Rehabilitation ungewohnt war. Körper und Geist mussten sich neu auf diese Belastung neben der Notwendigkeit des Lernens neu einstellen.

Jürgen Krügers Mut seine berufliche Integration aktiv anzugehen zeigt, dass Behinderung kein Hindernis für ein erfülltes Berufsleben sein muss. Jürgen Krüger arbeitet hart daran, seine Fähigkeiten und Kenntnisse zu verbessern. Er hat gute Aussichten einen Arbeitsplatz nach der Qualifikation zur gFAB, die auch die Möglichkeit gibt anderen zu helfen, zu erlangen.

Jürgen Krügers Geschichte ist ein Beispiel für Mut, Anpassungsfähigkeit und die Kraft der menschlichen Willensstärke. Seine Erfahrungen beleuchten die Bedeutung von Rehabilitation und beruflicher Wiedereingliederung und bieten Hoffnung und Inspiration für Menschen in einer ähnlichen Situationen. Sein Weg zeigt, dass trotz aller Hindernisse und Herausforderungen ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben und Teilhabe möglich ist.

Hier geht’s zu ComFair:

Hier geht’s zum Kniegelenk, dass Jürgen Krüger jetzt nutzt: