Folge 270: Selbstmitleid hilft nicht weiter

Sehr interessant ist die unterschiedliche Wahrnehmung von Unfallopfern. Einige nehmen schon am Krankenbett ihr Leben wieder in die Hand und regeln den Großteil ihrer Angelegenheiten selbst.

Und dann gibt es die Betroffenen, die schon kurze Zeit nach dem Unfall in Lethargie und Opferhaltung verfallen. Manche schaffen es dann schnell wieder raus, wenn es mit der Genesung relativ schnell aufwärtsgeht.

Eine weitere Gruppe liegt allerdings die Opferhaltung nicht ab und macht „die Welt“ für alles verantwortlich. Sei es die/der Ehepartnerin/Ehepartner, das Ärzteteam, die Therapeutinnen und Therapeuten, die Rechtsanwältin/der Rechtsanwalt und natürlich die böse Haftpflichtversicherung des Gegners.

Dass die Genannten für die Situation nichts können, leuchtet vielen dabei nicht ein. Gerade wenn es um die Haftpflichtversicherung geht. Oft wird verkannt, dass sich gerade die Haftpflichtversicherung ihre Versicherungsnehmer nicht ausgesucht hat.

Eine solche Haltung führt natürlich zu Belastungen für das direkte soziale Umfeld und kann zum Beispiel auch eine Ehe ins Wanken bringen.

Ziel soll und muss es sein, wieder selbstverantwortlich zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Natürlich bedeutet dies Arbeit und Disziplin, gerade wenn es sich um schwere Unfallfolgen handelt.

Auf der anderen Seite bedeutet nicht die Verantwortung für sich selbst übernehmen auch, dass Andere über das Leben bestimmen, das ist dann natürlich ein guter Grund wieder in die Opferrolle zurückzukehren.

Um das Steuer wieder selbst zu übernehmen, heißt es also daran zu arbeiten unabhängig zu werden. Lebensqualität ist dann wieder, auch mit Einschränkungen aus dem Unfall, möglich.

Beispiele, wie das mit der Disziplin und dem Lebensmut geht findest du hier:

Hier geht’s zur Sendung mit Jürgen Krüger

Hier geht’s zur Dokumentation mit Kristina Vogel