Kinderneurologiehilfe Münster e. V. leistet aktive Hilfe

Ob Schädel-Hirn-Trauma oder andere Ursache – Hirnfunktionsstörungen können bei Kindern schleichende, aber weitreichende Folgen haben. Die Kinderneurologie-Hilfe berät und unterstützt betroffene Familien.

„Eine Schädigung des Gehirns kann als Folge eines Unfalls, aber auch einer Krankheit auftreten. Oft ist sie bei Kindern anfangs nicht zu erkennen und es zeigen sich erst einige Wochen oder Monate später Auffälligkeiten“, erklärt Frau Gertrud Wietholt bei „Auf geht‘ s – der Reha-Podcast!“. Das ist deshalb so fatal, weil sie dann oft gar nicht mehr mit der Ursache in Verbindung gebracht werden.

Gertrud Wietholt ist Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Kinderneurologiehilfe e.V. mit Sitz in Münster und gleichzeitig geschäftsführende Vorsitzende der Kinderneurologie-Hilfe Münster e.V.. Hier unterstützen Fachleute betroffene Kinder sowie deren Angehörige und sind auch Ansprechpartner für Pädagogen in Kindergärten und Schulen. „Da sich Kinder noch in der Entwicklung befinden, ist kompetente Hilfe besonders wichtig – andernfalls können sich schwerwiegende Störungen einstellen“, weiß Frau Wietholt.

Die Beratung und Unterstützung durch die Kinderneurologie-Hilfe ist für Eltern kostenfrei, denn der Verein finanziert sich über Spenden. Im Idealfall werden Betroffene direkt von den behandelnden Ärzten an die Kinderneurologiehilfe verwiesen, sie können aber auch jederzeit von sich aus Kontakt aufnehmen: In Kliniken sind nicht immer Neuropsychologen vor Ort, die Erfahrungen mit Hirnschädigungen bei Kindern haben, was die Diagnose erschwert. Je eher jedoch eine kompetente Behandlung erfolgt, umso weniger Beeinträchtigungen sind langfristig zu erwarten. Frau Wietholt und Kollegen klären Eltern, Erzieher und Lehrer daher auf, welche Veränderungen im Verhalten oder anderweitige Auffälligkeiten auf eine Hirnschädigung hinweisen können.

Das können zunächst ganz banale Dinge wie Lustlosigkeit oder Zurückgezogenheit sein, die gerne mit der Entwicklung in Verbindung gebracht und als pädagogische Auffälligkeiten betrachtet werden. Dies ist insbesondere deshalb nicht selten, weil sich ein Kind, beispielsweise nach einem Unfall, zusehends erholt und erst lange später, nachdem es längst wieder gesund und im Alltag angekommen scheint, kleine Änderungen im Verhalten zeigt. Das ist vor allem bei leichten und mittelschweren Hirnfunktionsstörungen der Fall – hier zeigen sich die Auswirkungen verzögert und stellen sich prozesshaft ein. Mit Unterstützung der Kinderneurologie-Hilfe ist nicht nur eine möglichst frühzeitige Diagnose, sondern auch die Einleitung geeigneter therapeutischer Maßnahmen möglich.

Daneben setzt sich die Kinderneurologie-Hilfe für Prävention ein. Unfälle lassen sich zwar nicht grundsätzlich vermeiden, es können aber Schutzmaßnahmen getroffen werden, um die damit verbundenen Risiken einzuschränken. Dazu zählt unter anderem das Tragen eines Fahrradhelms. Um diesen schmackhafter zu machen und zugleich über die möglichen Folgen von Kopfverletzungen aufzuklären, wurde das Projekt „Stadthelm“ ins Leben gerufen. Die Kampagne läuft in Kooperation mit dem Hersteller Abus. und der Kommunikationsagentur pars pro toto, Münster. Zunächst gab es den Stadthelm Münster mit einem leuchtenden orangefarbenen Dreieck, der großen Anklang fand. Inzwischen haben sich über 123 andere deutsche Städte angeschlossen, auch bei Unternehmen und im benachbarten Ausland stößt das Projekt auf Interesse. Von jedem verkauften Helm erhält der Bundesverband der Kinderneurologie-Hilfe e.V. eine Spende, die für weitere unterstützende Tätigkeit eingesetzt wird.

Kurzinfo
Der „Auf geht’s ̶ der Reha-Podcast!“ ist kostenlos und erscheint seit Anfang 2014 jeden zweiten Dienstag. Mittlerweile zählt er schon zu den meistgehörten Podcasts dieser Thematik. Alle Folgen lassen sich über www.rehapodcast.de, iTunes, Podster und Podcast.de einfach abonnieren und herunterladen. Autor ist einer der ersten Reha-Coaches Deutschlands, Jörg Dommershausen, der diese Plattform für Unfallopfer, deren Angehörige, Rechtsanwälte und Versicherer geschaffen hat, um allen Beteiligten nützliche Informationen zu geben.


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