Inklusion ist ein zentrales Thema unserer Gesellschaft und spielt eine entscheidende Rolle für Menschen mit Behinderungen. Gerade dann, wenn man durch einen unverschuldeten Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen wurde. Ein wichtiges Instrument zur Förderung der Inklusion ist das persönliche Budget. Es ermöglicht Menschen mit Behinderungen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Das persönliche Budget ist eine finanzielle Unterstützung, die es Menschen mit Behinderungen ermöglicht, die Dienstleistungen und Hilfsmittel zu wählen, die sie benötigen, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Es fördert die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, indem es den Einzelnen die Kontrolle über die Art und Weise gibt, wie die Unterstützung bereitgestellt wird.
Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein grundlegendes Menschenrecht. Durch das persönliche Budget können Menschen mit Behinderungen dieses Recht in vollem Umfang wahrnehmen. Sie können entscheiden, wo und wie sie leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen möchten.
Was ist eigentlich diese Inklusion?
In wenigen Worten bedeutet Inklusion, dass alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Das persönliche Budget ist ein effektives Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Es ermöglicht Menschen mit Behinderungen, ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen und ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Experten im IGEL-Podcast
Auf den IGEL-Podcast mit Sascha Lang hatte ich ja schon in Sendung 285 des „Auf geht’s -der Reha-Podcast!“ aufmerksam gemacht.
In der Podcast-Episode „Was brauche ich? Was will ich? Persönliches Budget fördert Inklusion“ des IGEL-Podcasts diskutieren Sascha Lang und sein Gast Kim Andreas Mandl das Thema des persönlichen Budgets und seine Rolle bei der Förderung der Inklusion.
Kim Mandl, ein Experte auf diesem Gebiet und Vater einer Tochter mit hohem Unterstützungsbedarf, betont die Bedeutung des persönlichen Budgets und einer angemessenen Unterstützung für die Inklusion. Die Episode bietet Einblicke in die Anwendung des Budgets und richtet sich sowohl an Betroffene und Angehörige als auch an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Kostenträgern.
Was ist das persönliche Budget konkret und worauf darfst du achten?
Das persönliche Budget ist ein gesetzlich verankertes Konzept in Deutschland, das Menschen mit Behinderung die Möglichkeit gibt, ihre Assistenzkräfte selbst auszuwählen und zu organisieren. Es fördert die Selbstbestimmung und ermöglicht es den Betroffenen, zu entscheiden, wie, wann und von wem sie Unterstützung erhalten möchten. Das Budget kann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, wie z.B. Hilfe im Haushalt, Assistenz bei Freizeitaktivitäten oder Fahrdienste.
Es gibt bestimmte Voraussetzungen, um das persönliche Budget nutzen zu können. Der Budgetnehmer muss den Bedarf an Unterstützung nachweisen und die Auswahl sowie Anleitung der Assistenzkräfte selbst übernehmen. Das Geld wird monatlich im Voraus vom Kostenträger überwiesen. Es können auch ambulante Dienste beauftragt werden, wenn zusätzliche Unterstützung benötigt wird. Die Leistungen, die über das Budget abgedeckt werden können, sind vielfältig und können den individuellen Bedürfnissen angepasst werden.
Es gibt verschiedene Leistungsträger, die das persönliche Budget bewilligen können, wie z.B. Krankenkassen, Pflegekassen, Rentenversicherung oder Sozialhilfeträger. Um das Budget zu beantragen, muss ein formloser Antrag gestellt werden, der mit einer Kalkulation des Bedarfs ergänzt werden kann. In einigen Fällen ist ein Gutachten erforderlich, um den Teilhabe- und Rehabilitationsbedarf festzustellen. Nach der Antragstellung findet eine Budgetkonferenz statt, bei der die Zielvereinbarung zwischen dem Leistungsträger und dem Budgetnehmer festgelegt wird.
Die Zielvereinbarung legt fest, wofür das persönliche Budget verwendet wird und in welchem Umfang Assistenz benötigt wird. Es ist wichtig, dass die Zielvereinbarung ausreichend flexibel gestaltet wird, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Der Leistungsträger muss regelmäßig über die Verwendung des Budgets informiert werden, und die Ausgaben müssen im Rahmen der Zielvereinbarung liegen. Die Vereinbarung kann sowohl vom Leistungsträger als auch vom Budgetnehmer gekündigt werden.
Die Nutzung des persönlichen Budgets erfordert eine gewisse organisatorische Verantwortung und kann anfangs herausfordernd sein. Es ist ratsam, vor der Antragstellung eine persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und die geeigneten Schritte einzuleiten. Es gibt verschiedene Beratungsstellen, die Unterstützung und Informationen zum persönlichen Budget anbieten.
Kommen wir auf den Punkt
Zusammenfassend sind die vier wichtigsten Punkte für Menschen mit Behinderung in Bezug auf das persönliche Budget:
Selbstbestimmung und Eigenverantwortung: Das persönliche Budget ermöglicht es den Betroffenen, ihre Assistenzkräfte selbst auszuwählen und zu organisieren, was zu mehr Selbstbestimmung führt.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Das Budget kann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, wie z.B. Hilfe im Haushalt, Assistenz bei Freizeitaktivitäten oder Fahrdienste.
Budgetfähige Leistungen: Es gibt eine Vielzahl von Leistungen, die über das persönliche Budget abgedeckt werden können, wie z.B. Hilfen zur Mobilität, Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, häusliche Pflege und regelmäßig benötigte Hilfsmittel.
Beratung und Unterstützung: Vor der Antragstellung ist es wichtig, eine eingehende persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten zu besprechen. Es gibt Beratungsstellen, die Informationen und Unterstützung zum persönlichen Budget bieten.
Solltest du Anwältin oder Anwalt sein und einen Fall im Schadensrecht begleiten und mit der gegnerischen Haftpflichtversicherung verhandeln, könnten die Grundsätze des persönlichen Budgets dir helfen, einen Antrag bei der Versicherung umzusetzen. Dir helfen könnten die Fragen, die Kim Mandl im IGEL-Podcast nennt. Hören lohnt sich somit auf jeden Fall.