Folge 248: Weaning – Hilfe bei Entwöhnung von der Beatmung

Sind Menschen schwer nach einem Unfall oder einer Erkrankung betroffen, kann es sein, dass die schon während der Intensiv-Behandlung im Krankenhaus beatmet werden.

Eine längere Beatmung führt zu einer Veränderung des gesamten Atemsystems.

Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie in einem längeren Prozess von der Beatmung durch ein spezielles Atemtraining wieder von der Beatmung entwöhnt werden müssen (Weaning).

Verständlich ist, dass dies im Krankenhaus, insbesondere auf einer Intensivstation, schwierig ist. Neben dem Kostendruck (eingeschränkte Kostenübernahme durch Krankenkassen) ist auch das Umfeld belastend. Da gibt es Lautstärke, ein ständiges Piepen der Geräte usw.

Kira Nordmann vom Pflegedienst IMMERDA hat sich mit Herrn Dr. Martin Groß von der Abteilung für Neuro-Früh-Rehabilitation des Evangelischen Krankenhauses Oldenburg diesem Problem angenommen. Das Evangelische Krankenhaus Oldenburg und IMMERDA haben zusammen eine Gesellschaft gegründet, die sich in einer Wohngemeinschaft um die Entwöhnung von betroffenen Personen von der Beatmung kümmern.

Dabei werden sämtliche ärztliche und therapeutische und pflegerische Notwendigkeiten von den Geschäftspartnern geleistet.

Kira Nordmann berichtet, dass es teilweise mehrere Monate, wobei sechs Monate schon relativ kurz sind, dauert, bis jemand tatsächlich von der Beatmung entwöhnt werden kann.

Wichtig ist, dass schon in der Wohngemeinschaft für Weaning-Patientinnen und Patienten die ersten Schritte zur Teilhabe gegangen werden.

Zum Erfindungsreichtum von Kira Nordmann gehört es auch, dass sie in Hinblick auf die Gesamt-Teilhabe für schwer betroffene Personen in jungen Jahren eine Teilhabe-Wohngemeinschaft anbietet.

Dies soll insbesondere ein Angebot für den Personenkreis sein, der nach Erkrankung oder Unfall noch große kognitive Ressourcen besitzt. Dadurch soll unter anderem eine Frustration der betroffenen Person verhindert werden.