Folge 246: Die richtige Traumatherapie selbst erkennen

Liegen Merkmale einer posttraumatischen Belastungsstörung vor, muss schnell therapeutisch reagiert werden. Nur ist man als Unfallopfer und Angehöriger ja kein Experte auf diesem Gebiet. Henning Kuhl ist Psychotherapeut aus Münster und hat sich auf die Behandlung von Menschen mit einem seelischen Trauma spezialisiert.

Ein wichtiger Hinweis ist laut Henning Kuhl, „lässt mich das Ereignis nicht mehr los?“ Erlebe ich das Erlebte auditiv, visuell, taktil (Gefühl) oder olfaktorisch (Geruch) immer wieder? Bin ich bei bestimmten Dingen besonders schreckhaft? Oder kann ich nicht mehr in einem Auto fahren? Werde ich in der Nacht schweißgebadet wach? Es gibt viele Möglichkeiten, wie sich die Folgen einer posttraumatischen Belastungsstörung zeigen können. „Schuld“ ist daran das Traumagedächtnis, dass immer wieder an das Geschehene erinnert.

Und wer ist dann für mich die/der richtige Therapeutin/Therapeut? Da ist schon einmal die Unterscheidung zwischen Psycholog*in und Psychotherapeut*in. Hennig Kuhl empfiehlt klar, dass aus seiner Sicht eine*r Psychotherapeut*in mit Erfahrung in der Traumabehandlung und einem ausreichenden Behandlungsportfolio in diesem Bereich die bessere Wahl.

Bist du Betroffene*r, darfst du hiernach fragen. Genauso wie geklärt werden darf, wie die Struktur der Behandlung aufgebaut ist, darf erfragt werden. Hellhörig sollten Betroffene und Angehörige dann werden, wenn sich nach 5 – 15 Therapiesitzungen keine spürbare Entlastung eintritt. Dann muss ein fehlender Fortschritt thematisiert werden. Einfach zur Therapie zu gehen, weil es jemanden als Kostenträger gibt, ist daher weniger optimal. Also insbesondere ist es eine Aufgabe des persönlichen Umfeldes, hier kritisch die Entwicklung zu beobachten.