Folge 238: Schmerztherapie aus physiotherapeutischer Sicht

In der letzten Sendung des „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“ Ging es um die Schmerzmodelle. Es ist schon für Schmerzpatienten schwierig, wenn sie hören, dass Schmerz nur eine Repräsentation des Gehirns sein soll.

Klarer worum es geht, wird es, wenn Jean Pierre Florenz von der Ortho-Reha-Vechta von seiner Arbeit berichtet. Da geht es erst einmal um ein Gespräch. Dies dauert ungefähr 1 Stunde. Geklärt wird unter anderem, wie die subjektive Schmerzwahrnehmung ist. Wie verhalten sich Schmerzen im Tagesverlauf ist eine Frage. Gibt es vielleicht verschiedene/mehrere Symptome?

Welche psychosozialen Faktoren verhindern zum Beispiel eine Genesung? Gibt es ein Angst- und Vermeidungsverhalten oder sogar eine Bewegung Angst?

Ein weiterer Einflussfaktor ist zum Beispiel ein katastrophisierendes Verhalten. Jean Pierre Florenz spricht in diesem Fall von „gelben Flaggen“.

Neben dem Gespräch mit den Schmerzpatient*innen gibt es auch eine Anamnese anhand wissenschaftlich fundierter Fragebögen. Warum? Weil das Gespräch von subjektiven Wahrnehmungen zwischen Patient*in und Behandler beeinflusst werden kann.

Wer jetzt denkt, dass nach 1,5-2 Stunden die Sache vorbei ist irrt. Die Diagnostik dauert bis zu einer Woche in der Ortho-Reha-Vechta. Viele Fachbereiche und Therapieeinheiten finden mit ihren Möglichkeiten Hemmnisse und Chancen für eine Genesung.

Auch gibt es positive Beispiele. Eine als Fahrradfahrerin Betroffene kann jetzt wieder im öffentlichen Raum Fahrradfahren. Und vor der Maßnahme war es unmöglich, das betroffene Bein anzufassen. Dies ist jetzt wieder möglich geworden. Insbesondere ist dies wichtig, weil auch Ärzte jetzt wieder behandeln und untersuchen können und dürfen.

Und natürlich kann nicht jeder/jedem geholfen werden. Ein Versuch den Schmerz los zu werden lohnt sich aber auf jeden Fall.