Keine Angst, es geht nicht um Religion. Vielmehr geht es um die Frage, warum ein Teil der Unfallopfer an ihrem Schicksal verzweifelt. Der andere Teil nimmt „einfach“ sein Leben in die Hand. Manch eine betroffene Person legt somit einfach los. Dann wieder werden Menschen regelrecht gehemmt. Sie wissen, was ihnen gut tut.
Die eigenen Glaubenssätze und Glaubenssysteme bremsen sie allerdings aus. Oder belasten das direkte Umfeld. So zum Beispiel der Vater eines Unfallopfers. Die Tochter bat um mehr gemeinsame Zeit. Um mehr Unterstützung bei den Hausaufgaben. Es mussten aber erst einmal der gesamte Hof, Garten und Haushalt perfekt hergerichtet sein. Für die Tochter entstand ein Gefühl des Zurückgesetztsein.
Und wie ist es bei denen, die scheinbar trotz schlimmster Umstände fast alles schaffen? Sie werden getrieben von stärkenden Glaubenssätzen und einem positiven Erreichsystem. „Jedes Problem ist zeitlich begrenzt!“, ist ein solcher Glaubenssatz, den solche Menschen haben. Oder „ich habe bisher immer alles geschafft!“. Um dieses Thema in einer Sendung aufzuarbeiten, ist es viel zu komplex.
Oft spielen auch Verallgemeinerungen oder Interpretationen früherer Erlebnisse und Erfahrungen eine Rolle. Das können auch „vorgelebte“ Erfahrungen sein. Zum Beispiel der Eltern, Lehrer usw. Welche Lösungen gibt es, wenn ich merke, dass ein Glaubenssatz mich nicht weiterbringt? Eine Inventur der eigenen Glaubenssätze kann helfen. Und Fragen!
Kostenträger fragen sich manchmal, warum Unfallopfer Reha-Maßnahmen ablehnen oder abbrechen. Die Frage ist berechtigt. Die Antwort liegt oft/teilweise im vorhandenen Glaubenssystem, das sich aus den Glaubenssätzen entwickelt.
In einem Beratungsgespräch mit einem Neurologen hörte einer meiner Klienten: „Zwölf Jahre nach dem Unfall machen Therapien ja keinen Sinn mehr!“ Dieser Satz gepaart mit Erfahrungen aus dem Umfeld lässt eine Gewissheit entstehen, dass nichts mehr Sinn macht. Der Arzt hat es ja bestätigt, was ich erlebt und mitbekommen habe. Auf diesen Fall gehe ich konkret in Sendung 197 am 17. Dezember 2019 ein.
Weitere Informationen und Lösungsansätze gibt es in der aktuellen Sendung von „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“