Folge 192: Pflege-Management trifft Reha-Management

Unfallopfer können mit ihren Angehörigen schnell vor einem Problem stehen. Dann wenn die Entlassung aus dem Krankenhaus überraschend kommt. Meistens findet die Entlassung dann noch zum Wochenende statt. Der Hausarzt und das Sanitätshaus haben zu. Die Kranken- und Pflegekasse sind nicht mehr zu erreichen. Wenn man dann noch alleinstehend ist und keinen Freundeskreis hat, wird das Problem noch größer.

Aktuell haben Jasmin Kunstreich vom Leeraner Pflegeteam und Jörg Dommershausen einen solchen Fall. Da geht es um die Wundversorgung, die Haushaltsführung, wie komme ich von A nach B und die Grundpflege.

Wer kauft mir für mich ein und wer macht für mich die Wäsche? Gerade wenn ich nicht mobil bin. Oft können die Angehörigen dies wegen einer Erkrankung auch nicht leisten.

“ Wir gehen manchmal in Vorleistung, damit die Menschen versorgt sind!“ berichtet Jasmin Kunstreich. Auch wenn das Entlassungsmanagement des Krankenhauses im aktuellen Fall gut funktioniert hat, entscheiden Pflege- und Krankenkassen nicht immer optimal im Sinne der Betroffenen.

“ Die Menschen haben Sorge, dass sie Fehler machen und dann ihren Anspruch nicht erfüllt bekommen!“ Weiß Jasmin Kunstreich aus der Praxis zu berichten.“ Viele wissen nicht einmal, dass sie Ansprüche haben!“ Beschreibt Jasmin Kunstreich die Realität.

In dieser frühen Phase der Rehabilitation hat die Hilfe zur Selbsthilfe oft ihre Grenzen. Dann sind die betroffenen Unfallopfer auf die Hilfe eines Pflegedienstes angewiesen. Dieser kann zumindest eine kleine Entlastung anbieten.

Da ein Pflegedienst keine Rechtsberatung ausüben darf, kann sich jeder Betroffene an die Auskunftsstellen der Sozialversicherung wenden.

Denn Anspruch auf Auskunft und Beratung ist im Sozialgesetzbuch I – allgemeiner Teil – fest verankert.

Ziel des Pflege-Managements ist es, so schnell wie möglich wieder Autonomie für die Betroffenen zu erreichen. Dann ist auch wieder Teilhabe möglich.

Hier geht’s zum Leeraner Pflegeteam.