Heute geht es im Podcast über Unfälle und das Hilfsprojekt von Heike Berding. Opfer von Unfällen steht unmittelbar nach dem schrecklichen Ereignis ein Notfallseelsorger zur Verfügung.
Oftmals realisieren die Betroffenen allerdings erst Tage danach was wirklich passiert ist. Und in diesen Fällen helfen dann Verkehrsunfallopfer Beratungen, wie sie Heike Berding in der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim anbietet.
Die Opfer von Unfällen sind dabei nicht nur die Geschädigten. Auch Zeugen, Helfer und die Unfallverursacher selbst können unter Schock stehen. Heike Berding bietet diesen Menschen als einzige Verkehrsunfallopferberaterin in Niedersachsen seit Anfang Januar 2018 ihre Hilfe an und spricht mit ihnen. Dabei muss sie als Polizistin natürlich gewisse Regeln beachten. Zum einen darf sie nur aktiv werden, wenn es beim Unfall Todesopfer gibt. Zum anderen steht sie auch unter dem sog. „Strafverfolgungszwang“.
Wenn Zeugen, Opfer und Unfallverursacher im Gespräch mit ihr bislang unbekannte Details zum Unfallhergang nennen, muss sie diese melden und schriftlich festhalten. In den Gesprächen selbst geht es aber meistens nicht um die Unfälle.
Oft geht es eher um die Nöte und die Sorgen der Menschen und die Verarbeitung des Traumas. Heike Berding reist dafür im Emsland und in der Grafschaft Bentheim zu den Betroffenen und spricht mit ihnen zu Hause. In einer vertrauten Umgebung gibt sie den Menschen Ratschläge über die nächsten Schritte, hilft ihnen bei den verwaltungstechnischen Maßnahmen wie z.B. die Meldung des Unfalls bei der Versicherung.
Ebenfalls bietet sie den Betroffenen eine sog. Trauerbegleitung an, bei der sie die Hinterbliebenen in den Tagen und Wochen nach dem Unfall begleitet und seelisch unterstützt. Auch steht Heike Berding im Kontakt mit Traumatologen und Einrichtungen, welche sich auf diese Art von Traumata spezialisiert haben.
Angefangen hat alles mit dem Unfallpräventionsprojekt „Abgefahren – wie krass ist das denn“. Dieses Projekt richtet sich hauptsächlich an junge Fahrer und Fahranfänger zwischen 16 und 24 Jahre und soll bei diesen ein Bewusstsein für sicheres Fahren schaffen. Behandelt werden dabei tödliche Unfälle, welche von jungen Fahrern verursacht werden. Es ist eine geschlossene Veranstaltung mit einer langen Warteliste.
Zu Wort kommen dabei Polizisten, Rettungssanitäter und Feuerwehrleute, die bei besonders schlimmen Unfällen vor Ort waren. Unfallopfer erzählen ihre Geschichte und wie sie sich zurück ins Leben kämpfen mussten.
Hinterbliebene berichten über das Leben nach dem Unfall und es kommen auch Unfallverursacher zu Wort. Das Ganze wird dabei ungeschönt mit allen Details und direkt über die Bühne gebracht. Weitere Informationen zu Heike Berding und Details zur Kontaktaufnahme finden Sie auf der Webseite der Polizeidirektion Osnabrück.