„Angehörige haben wenig Form der Begleitung. Das wird immer noch zu wenig zum Thema gemacht.“ fasst Kathrin die Situation zusammen.
Dabei müssen gerade die Angehörigen viel leisten, wenn nach einem Unfall mit schweren Folgen nichts mehr so funktioniert wie früher. Die Anforderung für andere stark sein zu müssen, stellt für viele eine enorme Belastung dar.
Während es für die Betroffenen eine Vielzahl an verschiedenen Angeboten gibt, in denen sie Unterstützung erfahren, werden die Angehörigen kaum mit in den Blick genommen. Schnell stellt sich dann das Gefühl ein, zurückgesetzt zu werden. Dies beeinflusst auch das Verhältnis zwischen Betroffenen und Angehörigen. Was fehlt, ist eine Trennung des Privatlebens und der neuen Situation durch die Unfallfolgen.
Einem ganzheitlichen Ansatz folgen die Seminare des Aphasie-Zentrums Vechta Hier haben Angehörige und Betroffene die Möglichkeit, gemeinsam ihre Probleme offen zu legen, Unterstützung zu bekommen und einander die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, die jeder in seiner Situation verdient.
Aber es gibt noch weitere Auswege und Möglichkeiten mit der neuen Situation umzugehen. Nicht immer muss es gleich der Weg in die psychologische Therapie sein. Diese verbucht Erfolge über einen langen Zeitraum hinweg, ist aber nur selten in der Lage kurzfristig die nötige Unterstützung zu leisten. Sozialdienste können hierfür eine mögliche Anlaufstelle darstellen. Wichtig ist auch eine Änderung im Selbstmanagement: Durch die richtige Organisation des Umfelds kann man sich Freiräume schaffen und wer sich im Austausch mit anderen auf Augenhöhe begegnet, gewährleistet die Gegensteigung Achtung untereinander.