Rollstühle müssen immer individuell für den jeweiligen Benutzer eingestellt werden. Trotzdem haben viele Probleme mit ihren neuen Rollstühlen und das trotz sorgfältiger Ausmessung mit dem Maßband. Die Nachbearbeitung der Rollstühle kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und im schlimmsten Fall muss der gesamte Rollstuhl neu hergestellt werden.
Auch wenn auf dem Papier alles stimmt, kann das in der Realität nicht der Fall sein. Denn fast alle neuen Rollstuhlfahrer kennen sich nicht mit dem Fahrverhalten des Rollstuhls aus oder wissen nicht worauf sie zu achten haben.
Sowohl Jörg Dommershausen als auch Mario Addicks von der Firma Meyra kennen dies bereits von vielen Patienten. Dabei fängt es bereits bei der Vermessung an, bei der viele die Maße in einem normalen Garten- oder Bürostuhl aufnehmen. Diese Werte lassen sich absolut nicht auf einen Rollstuhl übertragen. Dadurch wird die Sitzbreite viel zu eng oder so breit, dass der Benutzer im Sitz immer hin und her rutscht. Die Position der Antriebsräder und die damit verbundene Neigung des Sitzes sind ebenfalls wichtig.
Der Benutzer muss die Räder einfach bedienen können und muss ein für ihn angenehmes Fahrgefühl bekommen. Denn dieses ändert sich mit der Verschiebung der Position der Räder komplett. Auch spielt die Sitzhöhe eine entscheidende Rolle. Je nach Art der Behinderung und der Erkrankung muss der Sitz entweder tiefer oder höher eingestellt werden. Dabei muss man ebenfalls die körperliche Verfassung des Benutzers beachten.
Jemand der eine gut ausgebildete Rumpfmuskulatur besitzt benötigt beispielsweise einen tieferen Sitz als jemand, der eine eher schwache Muskulatur hat. Zu guter Letzt muss dem Benutzer auch klar sein wofür er seinen Rollstuhl im Alltag braucht. Er muss ebenfalls darauf achten, dass die Verladehilfe seines Autos mit dem neuen Rollstuhl kompatibel ist.
Der Werkzeugrollstuhl Meyra Adjust von der Firma Meyra soll dies alles vereinfachen. Der Stuhl besitzt abnehmbare Räder, welche in ein Gitter gesteckt und so beliebig eingestellt werden können. Auch besitzt der Werkzeugstuhl eine frei verstellbare Rückenlehne und einen einstellbaren Sitz. Diese Einstellungen können allesamt vor Ort und ohne Werkzeuge durchgeführt werden.
Das ermöglicht es den Benutzern bereits während der Erstversorgung einen perfekt sitzenden Rollstuhl zu konfigurieren. Der größte Vorteil ist jedoch, dass der Patient verschiedene Konfigurationen für seinen neuen Rollstuhl ausprobieren kann. Und das ohne den Rollstuhl dabei jedes Mal zur Werkstatt schicken zu müssen.