„Alle guten Dinge sind drei!“, und so darf Jörg heute ein weiteres Gespräch mit der Expertin für die Begleitung von Unfallopfern Stefanie Jeske von subvenio e. V. führen.
Stefanie Jeske und Jörg berichten von einer Betroffenen, die sich durch einen Unfall einen Schienbeinkopfbruch zuzog. Der Bruch wurde nicht erkannt, mehrfach operiert und es ging jahrelang um die Übernahme von Folgekosten für weitere Operationen, Rehabilitation, Fahrtkosten, Kosten der Haushaltsführung und und und.
Nach dem Einreichen der Klage bis zum ersten Gerichtstermin vergingen 15 Monate. Dies hatte fatale Folgen für das Unfallopfer. Aus einer erfolgreichen Unternehmerin wurde eine HARTZ-IV-Bezieherin. Sozialer Abstieg, weil eine Versicherung die Unfallfolgen und die Kosten nicht anerkennen wollte? Da liegt die Frage von Jörg, „Liegt es Ihrer Erfahrung nach immer an Versicherungen oder auch an überzogenen Vorstellungen von Anwälten oder Betroffenen?“, an Stefanie Jeske auf der Hand.
„Nein, es liegt nicht immer an den Versicherungen, das ist eine Erfahrung, die wir bis jetzt gemacht haben. Das will nicht heißen, dass Versicherer reibungslos und lückenlos zahlen, wenn sie zahlen sollen. Sie sind aber nicht die alleinigen Buhmänner“, kann die Expertin Stefanie Jeske aus ihrer Praxis berichten.
Die tägliche Praxis zeigt Stefanie Jeske, dass oft Anwälte mit überzogenen Leistungsbegehren an die Versicherungen mitverantwortlich sind. Es bleibt der Versicherung dann erst einmal überhaupt keine andere Wahl, als Zahlungen und Leistungen zu verweigern.
Im Fall des Praxisbeispiels führte dies nach 5 weiteren Jahren und einer enormen psychischen Belastung zu einem Vergleich – und zu weiteren Begleiterkrankungen für das Unfallopfer.
Stefanie Jeske berichtet in der aktuellen Sendung des „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“, dass leider Anwälte Belastungen, Begleiterkrankungen, veränderte familiäre Situationen nicht hinterfragen.
Oft fehlt es, nach den Erfahrungen von Stefanie Jeske, Anwälten an Feingefühl, das Ausmaß von individuellen Unfallfolgen der Betroffenen zu erahnen, zu erfragen und einzuschätzen.
Hier bietet subvenio e. V. den Unfallopfern und deren Angehörigen mit seinem bundesweiten Netzwerk Hilfe an.
Link zu subvenio e.V.: http://www.subvenio-ev.de