16.03.2023 Käthe muss ran

Nach einem Arbeitsunfall denken viele Menschen daran, dass sie bei der Berufsgenossenschaft gut aufgehoben sind und dass die Berufsgenossenschaft ihnen bei der Teilhabe und Rehabilitation hilft. In den meisten Fällen ist dies auch der Fall. Allerdings gibt es auch Betroffene, die Gegenteiliges zu berichten haben. Sie müssen um ihre Leistungen kämpfen. Haben Sie dann das Problem, dass sie durch ein Schädel-Hirn-Trauma erheblich betroffen sind, ist es aufgrund von Problemen bei der Informationsverarbeitung schwer ein solches Unterfangen zu bewältigen.

So ging es auch Käthe, die im November 2012 bei ihrer beruflichen Tätigkeit als Unternehmerin von einem Kraftfahrzeug erfasst wurde. Neben dem Schädel-Tirn-Trauma erlitt Käthe noch weitere Begleitverletzungen.

Erst viele Monate nach dem Unfall lernten sich Käthe, ihre Familie und Jörg Dommershausen kennen.

Ein Antrag auf persönliche Assistenz wurde von der Berufsgenossenschaft mit dem Hinweis abgelehnt, dass es solche Leistungen nicht geben würde. Das ist natürlich ausgemachter Quatsch. Gespräche wollte die Berufsgenossenschaft nicht führen. Erst ein Widerspruchsverfahren und eine Dienstaufsichtsbeschwerde haben dann eine neue Richtung in die Sache gebracht. Endlich wurde akzeptiert, welche Einschränkungen tatsächlich bestehen und wo Unterstützung notwendig ist.

Die Folge waren dann sieben Reha-Maßnahmen in etwas mehr als 7 Jahren, die nicht ohne Wirkung bleiben sollten. Teilhabe wurde möglich, auch in Bereichen, die vorher nicht denkbar waren. Alles scheint trotz der Unfallfolgen in eine gute Richtung zu laufen.

Privat treffen sich Käthe und Jörg Dommershausen im November 2022. Ein Gespräch, dass es in sich hat. Denn es ist dann doch nicht alles so gelaufen. Nicht aber bei Käthe, sondern bei ihrem Ehemann. Er musste auch einige gesundheitliche Rückschläge hinnehmen. Das Schöne ist, dass Käthe jetzt in der Lage ist vieles zurückgeben zu können, was damals ihr Mann für sie geleistet und gegeben hat.

Das ist auch eine Form der Teilhabe.