09.02.2023 Dran bleiben mit Hilfe

Mancher Fall schleift sich über viele Jahre ein. Es folgt Therapie auf Therapie. Und trotzdem geht es langsam, aber stetig bergab. Schmerzen nehmen zu, die Teilhabemöglichkeiten werden immer weniger.

Da geht vieles im Sport wenig bis gar nicht mehr. Viele Freizeitmöglichkeiten sind eingeschränkt. Auch das Arbeitsleben wird von Jahr zu Jahr beschwerlicher. Besonders fatal ist diese Situation, wenn das Unfallopfer Unternehmer:in ist.

Schafft es dann eine Reha-Zentrum Schritt für Schritt die Wahrnehmung von Schmerzen und Einschränkungen zu verändern, wird dies für das bisher behandelnde Reha-Zentrum natürlich eine Herausforderung. Ist es möglich, Therapieinhalte zu übernehmen? Können die Abläufe angepasst werden? Ist die teilhabeorientierte Therapie möglich?

Auch für das Unfallopfer gilt es umzudenken. Wieder gefundene Lebensqualität zu genießen ist das eine. Das Ganze aber auf Dauer zu halten, ist ein anderes Thema. Denn wenn es jemanden gut geht, dann wird man auch mutig oder unvorsichtig. Das kann dann zu einem Stopp, sprich Rückschritt führen.

Genauso ging es einer Klientin von rehamanagement-Nord. Nach vielen Jahren lernt sie in der Ortho-Reha-Vechta mit Schmerzen umzugehen und wieder Dinge zu machen, die sie nicht mehr für möglich gehalten hat. Zum Beispiel Sport zu treiben.

Der Transfer ins Alltagsleben klappt dann nicht so wie gedacht. Das liegt zum Teil an der Überleitung der Therapieinhalte. Zeit also, dass die Reha-Anbieter miteinander reden.

Und der Genuss von Lebensfreude führt zu einem Rückschritt. Dieser hat nicht nur körperliche Folgen. In einem Telefonat mit dem Unfallopfer wird besprochen, dass dieser Rückschlag gut ist. Denn jetzt wissen alle Beteiligten, wo die Grenzen liegen und was noch notwendig ist ab Unterstützung für eine Verhaltensanpassung.

Der gefühlte Rückschritt ist somit tatsächlich ein Fortschritt. Auf gehts jetzt über neue Möglichkeiten und therapeutische Vorgehen gemeinsam nachzudenken und zu sprechen.