04.07.2022 Tschüss sagen, wenn das Reha-Management endet

Es ist schon ein komisches Gefühl loszulassen. Schön ist es, wenn es Klientinnen und Klienten auch so geht. Nur das ist ja das Ziel der gemeinsamen Arbeit. Reha- und Teilhabeziele werden gemeinsam erarbeitet. Und wenn sie dann erreicht sind, gibt es keine weitere Grundlage der Zusammenarbeit.

 

Wird die Arbeitsfähigkeit durch Reha-Maßnahmen erreicht und war dies das gemeinsame Ziel, dann endet das Reha-Management. Das dauert manchmal länger und manchmal geht es schnell.

 

Im ganz konkreten Fall konnte die Arbeitsaufnahme im Bereich Logistik geschafft werden. Eine Arbeitsplatzbegehung hatte Klarheit geschaffen und so konnte zielgerichtet die Therapie gestaltet werden. Ein schöner Erfolg für das Unfallopfer, dass nicht mehr selbst daran geglaubt hatte und jetzt wieder Selbstvertrauen schöpfen konnte.

Natürlich ist so ein Erfolg das Ergebnis von Disziplin und Mut. Disziplin nach einem Unfall aufzubringen, fällt nicht jedem leicht. Das ist verständlich. Immer dieses neue aufraffen zu Terminen, Therapien, Ärztinnen und Ärzten. Gerade dann, wenn es am Anfang ohne Reha-Management etwas schwieriger war. Sich dann auf Neues einzulassen ist dann eine Herausforderung.

 

Eine andere Möglichkeit wäre in die Opferrolle zu fallen. „Ich habe mir das ja nicht ausgesucht mit dem Unfall!“ ist da so ein Satz, der des Öfteren fällt. Nur wie weit bringt so etwas ein Unfallopfer. Was sind denn die Dinge, für die ein Unfallopfer Motivation empfindet? Das ist nicht immer die Arbeit, wenn sich viele Menschen auch darüber definieren. Wichtig kann sein mit den Enkelkindern zu spielen, den Garten wieder selbst zu bewirtschaften oder mit dem Hund auszugehen.

 

Schön ist es immer wieder, wenn es dann mit fast allen Teilhabebereichen wieder klappt und das Reha-Management beendet werden darf.