Ist schon sehr interessant welche Blüten teilweise das Verhalten von Reha-Kliniken mit sich bringt. In der Vergangenheit musste Reha-Management nur die Erfahrung machen, dass es Reha-Kliniken gibt, die mit einer gewissen Arroganz sowohl mit Reha-Dienstleistern umgehen als auch notwendige Gespräche unterbinden.
Ganz konkret geht es um ein Unfallopfer das 2018 schwer verunfallt. Nach mehreren Operationen kehrte das Unfallopfer zurück zum alten Arbeitgeber. Rehamanagement-Nord hatte die verschiedenen Sozialversicherungsträger koordiniert und die Teilhabe am Arbeitsleben beim alten Arbeitgeber durch Förderung der Rentenversicherung und des Integrationsamtes sichergestellt.
Leider entwickelten sich die Unfallfolgen nicht so wie gewünscht. Unfallbedingt trat ein Hüftschaden auf, der operativ mit einem künstlichen Hüftgelenk versorgt werden musste. Die Folge war eine medizinische Reha-Maßnahme zulasten des Rentenversicherungsträgers. Wunsch des Unfallopfer war es das rehamanagement-Nord gemeinsam mit den dortigen Ärztinnen und Ärzten ein Gespräch führt über die weitere Koordination von Maßnahmen nach der stationären Entlassung. Ziel des Unfallopfers war es und ist es konkret die Versorgung mit Therapien und die Sicherung der Teilhabe am Arbeitsleben und Sozialleben sicherzustellen.
Insofern wurde ein Termin in einer Rehaklinik im Osnabrücker Land vereinbart. Offensichtlich kam es zu einem Arztwechsel und in einer E-Mail wurde ein Gespräch mit Hinweis auf die Kostenträgerschaft des Rentenversicherungsträgers abgelehnt. Auf den Wunsch des Unfallopfers ist die neue Ärztin nicht eingegangen. Eine Rücksprache ergab, dass das Unfallopfer hierzu auch überhaupt nicht befragt wurde. Insgesamt ein sehr merkwürdiges Verhalten, sollte doch es ein Anliegen auch von Reha-Kliniken sein sicherzustellen, dass die Teilhabe auch nach Entlassung sichergestellt wird.
Spannenderweise hatte die rehamanagement-Nord anschreibende Ärztin festgestellt, dass weitere Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben ergriffen werden. Hier stellt sich allerdings die Frage, welche das sein sollen. Denn immerhin war der Arbeitsplatz schon behinderungsgerecht gestaltet worden und durch die nachfolgende Operation und Rehabilitation ist es zu einer Verbesserung der gesamten Situation gekommen. Insgesamt ein gutes Beispiel, dass viele Reha-Kliniken sich nicht wirklich für ihre Patientinnen und Patienten einsetzen oder gar interessieren und leider nur Reha von der Stange anbieten und die notwendige Flexibilität im Sinne einer gelungenen Teilhaberealisierung nicht erbringen wollen. Insgesamt ein Systemfehler, der allerdings der Gesellschaft und insbesondere den BeitragszahlerInnen und Beitragszahlern viel Geld kostet.
Und dann noch das Ergebnis. In der vierwöchigen Maßnahme wurden alle Rehabilitationsziele nicht erreicht. Jetzt muss das Unfallopfer ein intensives Nachbehandlungsprogramm absolvieren. Also kein Wunder, dass die Rehabilitationsklinik ein Gespräch verhindert hat.