Unfallopfer im Fokus: Wie Reha-Management Leben verändert 16.01.2025

Wie wichtig Reha-Management sein kann, zeigt sich am Beispiel eines jungen Mannes, der bei einem Motorradunfall schwer verletzt wurde. Er konnte kaum noch gehen und hatte nur einen gesunden Arm. Dank einer speziellen Behandlung in einer Klinik, der sogenannten komplexen stationären Rehabilitation (KSR), konnte er wieder mehr Selbstständigkeit erlangen. Diese Maßnahme hilft dabei, die Zeit zwischen der Akutbehandlung und der weiteren Rehabilitation zu überbrücken.

Reha-Management als Teamarbeit

In diesem Fall wurde das Reha-Management von einem Haftpflichtversicherer initiiert. Gemeinsam mit dem Unfallopfer und seiner Familie hat rehamanagement-Nord einen ersten Plan erstellt, um die Genesung zu fördern. Wichtig dabei ist der Code of Conduct, der eine enge Abstimmung zwischen allen Schadensparteien vorschreibt. Das Ziel: Die bestmögliche Versorgung des Unfallopfers.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zeigt sich im schnellen Handeln des Versicherers. Ein telefonischer Antrag auf die KSR wurde sofort genehmigt. Der junge Mann hat damit die Chance, bald wieder aktiver am Leben teilzunehmen – ein wichtiger Schritt für seine körperliche und psychische Genesung.

Ein zweiter Fall: Wenn die Zeit drängt

Der zweite Fall zeigt, was passieren kann, wenn die Abstimmung nicht optimal verläuft. Eine 80-jährige Frau erlitt Anfang des Jahres bei einem Verkehrsunfall eine komplizierte Unterschenkelfraktur. Trotz umfangreicher Behandlungen in einer Spezialklinik blieb ihre Mobilität eingeschränkt. Hinzu kam eine zusätzliche emotionale Belastung: Ihr Mann lebt in einem Pflegeheim, und sie konnte ihn in den ersten Monaten nach dem Unfall nicht besuchen.

Hier wäre schnelles Handeln im Reha-Management entscheidend gewesen. Leider zog sich die Zustimmung des Anwalts zu lange hin, was für die Betroffene zusätzliche Monate voller Sorgen und Einschränkungen bedeutete. Schließlich wurde ein Plan für eine ambulante Reha erstellt, um ihre Mobilität zu verbessern, ohne dass sie von ihrem Mann getrennt wird.

Schnelle Hilfe reduziert langfristige Belastungen

Diese beiden Fälle machen deutlich, wie entscheidend die Geschwindigkeit im Reha-Management ist. Die frühzeitige Einbindung eines Reha-Managers kann nicht nur die Genesung des Patienten beschleunigen, sondern auch Ängste und Unsicherheiten bei den Familienangehörigen reduzieren. Besonders dann, wenn der Hauptverdiener betroffen ist, wie beim ersten Fall. Finanzielle Sorgen können durch die schnelle Abstimmung zwischen Versicherern, Anwälten und anderen Beteiligten gemildert werden.

Der Verkehrsgerichtstag 2022 betonte in einem Beschluss, dass das Reha-Management so früh wie möglich starten sollte. Dies kommt nicht nur den Patienten zugute, sondern erleichtert auch die Arbeit der Rechtsanwälte, die häufig die Schnittstelle zwischen Unfallopfern und Versicherern bilden.

Gemeinsam zum Ziel

Die beiden Fälle zeigen die Herausforderungen und Chancen im Reha-Management. Wichtig ist, dass alle Beteiligten – vom Versicherer über den Anwalt bis hin zur Familie – Hand in Hand arbeiten. Nur so können Unfallopfer optimal unterstützt werden.

Als Reha-Manager sehe ich es als meine Aufgabe, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen. Schnelle Entscheidungen und klare Kommunikation sind der Schlüssel zum Erfolg. Ich appelliere daher an alle Beteiligten, die Möglichkeiten des Reha-Managements konsequent zu nutzen. Denn jede Verzögerung bedeutet zusätzliche Belastungen für die Betroffenen.