Jürgen Krüger hat einen bemerkenswerten Weg hinter sich. Jürgen Krüger und Jörg Dommershausen hatten ja schon mehrfach im „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“ über das Schicksal von Jürgen gesprochen. Das letzte Mal ging es in Sendung 301 und 311 um die Teilhabe am Arbeitsleben. Nach einer Amputation im Oberschenkel durch einen unverschuldeten Motorradunfall musste Jürgen Krüger sich vielen Herausforderungen stellen, doch mit der richtigen Prothesenversorgung hat er seinen Weg gefunden. Im Interview mit Reha-Manager Jörg Dommershausen berichtet Jürgen Krüger noch einmal über seine Fortschritte und die entscheidenden Schritte in seiner Rehabilitation.
Die Straffungsoperation als Wendepunkt
Ein wichtiger Meilenstein in Jürgen Krügers Rehabilitationsprozess war die Straffungsoperation am Oberschenkel, die im Mai in der MHH stattfand (Sendung 311). Dabei wurde der Stumpf aufgeschnitten, ein Dreieck entfernt und der Stumpf gestrafft. Ziel dieser Operation war es, das Volumen und die Form des Oberschenkelstumpfes zu minimieren und die Versorgung mit einem neuen Prothesenschaft zu verbessern. Diese Maßnahme führte dazu, dass Jürgens Stumpf dünner und kürzer wurde, wodurch ein neues Linersystem verwendet werden konnte.
Innovative Prothesensysteme: Ein Schritt nach vorne
Es gibt verschiedene Prothesensysteme, die den Stumpf auf unterschiedliche Weise fixieren. Es gibt Systeme mit Pin, Dichtlippen und Vollkontakt. Besonders die Vakuum-Systeme so berichtet Jürgen Krüger als Profi, bieten eine bessere Druckverteilung und mehr Kontrolle, was für Jürgen Krüger entscheidend ist. Diese Systeme haben ihm mehr Komfort und Stabilität gebracht, was seine Mobilität erheblich verbessert hat.
Herausforderungen und Unterstützung durch die Haftpflichtversicherung
Trotz kleinerer Komplikationen an der Narbe ist Jürgen Krüger optimistisch. Er hat über 70 Kilo Gewicht verloren, was zu Hautüberschüssen führte, die die Prothesenversorgung beeinflussen. Die gegnerische Haftpflichtversicherung hat ihn während seiner gesamten Rehabilitation unterstützt und auch Reisekosten übernommen. Diese Unterstützung war für Jürgen wichtig, um die besten Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen zu können.
Der Blick nach vorne: Optimierung der Prothesenversorgung
Im Gespräch mit Professor Vogt von der MHH wurde der nächste Schritt in Jürgen Krügers Rehabilitation besprochen. Bevor weitere Operationen durchgeführt werden, soll die Prothesenversorgung weiter optimiert und getestet werden. Das neue Linersystem hat Jürgen Krüger bereits mehr Stabilität beim Gehen gebracht. Der Testschaft der Prothese wird weiter angepasst, bis eine endgültige Versorgung möglich ist.
Alternative Meinungen und neue Technologien
Reha-Manager Jörg Dommershausen schlägt vor, eine zweite Meinung einzuholen und sich über neue Schaftsysteme aus Amerika zu informieren. Es gibt in den USA Entwicklungen hinsichtlich anpassungsfähiger Prothesenschäfte, die Jürgen Krügers Mobilität weiter verbessern könnten. Diese Alternativen sollen geprüft werden, um Jürgen Krüger die bestmögliche Teilhabe zu ermöglichen.
Die Bedeutung einer guten Prothesenversorgung
Für Jürgen Krüger ist eine gute Prothesenversorgung entscheidend für seine berufliche und private Teilhabe. Er möchte sicher und komfortabel stehen und gehen können, um seinen Alltag besser bewältigen zu können. Das Gefühl der Stabilität und Kontrolle über die Prothese ist für ihn wichtig, um ein normales Leben führen zu können. Die Straffungsoperation und das neue Linersystem haben das Gefühl, auf „Pudding“ zu laufen, deutlich verbessert.
Ein Blick in die Zukunft
Insgesamt vermittelt das Gespräch einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Fortschritte eines Amputierten auf dem Weg zu einer besseren Prothesenversorgung und einem selbstbestimmten Leben. Jürgen Krüger zeigt dabei eine bemerkenswerte Resilienz und Optimismus, während er sich den physischen und emotionalen Hürden seiner Rehabilitation stellt. Die Unterstützung die gemeinsame Zusammenarbeit im Reha-Management spielt eine entscheidende Rolle in seiner erfolgreichen Rehabilitation und seiner Fähigkeit, ein aktives und erfülltes Leben zu führen.
Als Reha-Manager ist es meine Aufgabe, Menschen wie Jürgen Krüger auf ihrem Weg zu unterstützen. Jeder Fortschritt in der Prothesenversorgung ist ein Schritt zu mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität.