In der neuen Episode des „Auf geht’s der Reha-Podcast“ gehen wir mit dem Umgang mit schweren Unfällen und die Rückkehr ins Leben nach traumatischen Ereignissen ein. Ich durfte bei Jens Last Gast sein, der am 20. Juli 2001 einen schweren Autounfall erlitten hat.
Faszinierend ist für mich immer wieder, dass es zwei Gruppen von Unfallopfern gibt: Jene, die das Ereignis als zentrales Drama ihres Lebens betrachten und jene, die trotz der Unfallfolgen ein neues, erfülltes Leben anstreben. Diese Folge konzentriert sich auf die zweite Gruppe.
Jens Lasts schwerer Unfall
Jens Last ist ein Beispiel für jemanden, der sich trotz gravierender Unfallfolgen ein neues Leben aufgebaut hat. Am 20. Juli 2001 erlitt Jens einen schweren Verkehrsunfall. Ein Mitarbeiter einer Gärtnerei übersah Jens‘ Auto beim Einbiegen auf die Kreisstraße. Trotz eines Ausweichmanövers kollidierte Jens mit hoher Geschwindigkeit. Der Unfallgegner verstarb an der Unfallstelle, Jens erlitt zahlreiche Brüche und ein schweres Schädelhirntrauma. Ein zufällig in der Nähe befindlicher Rettungshubschrauber und ein Notarzt retteten Jens das Leben.
Intensive Rehabilitation im Universitätsklinikum
Nach dem Unfall wurde Jens ins Universitätsklinikum Münster gebracht, wo er zahlreiche Notoperationen über sich ergehen lassen musste. Dank seines stabilen Blutdrucks konnten die Ärzte ihn umfassend versorgen. Die folgenden Wochen und Monate waren von intensiver Rehabilitation geprägt. Da Jens im Rollstuhl saß und seine Wohnung nicht rollstuhlgerecht war, zog er für ein Dreivierteljahr zu seinen Schwiegereltern, die ihn liebevoll unterstützten.
Unterstützung durch Familie und Freunde
Während dieser Zeit wurde Jens’ Ehefrau zu einer zentralen Stütze. Die beiden waren erst seit einem Jahr verheiratet, und die Situation war ein großer Schock für sie. Die Unterstützung durch Familie und Freunde war von unschätzbarem Wert. Jens‘ Schwiegervater und ein guter Freund halfen nicht nur emotional, sondern organisierten auch praktische Unterstützung, wie die Einschaltung eines Anwalts, der sich um rechtliche Angelegenheiten kümmerte.
Zusammenarbeit mit der Haftpflichtversicherung
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Jens‘ Genesung war die Zusammenarbeit mit der gegnerischen Haftpflichtversicherung. Jens sah die Versicherung nicht als Gegner, sondern als Partner, der ihm bei der Bewältigung der Unfallfolgen half. Diese positive Einstellung war entscheidend für seine Rehabilitation. Die Versicherung entwickelte maßgeschneiderte Lösungen und unterstützte ihn kontinuierlich.
Psychische und physische Genesung
Die ersten Monate nach dem Unfall waren von Unsicherheit und Ängsten geprägt. Jens‘ körperliche Verletzungen umfassten zahlreiche Brüche und nervliche Beeinträchtigungen. Trotz dieser Herausforderungen behielt Jens eine positive Einstellung und arbeitete aktiv an seiner Genesung. Ein Wendepunkt war die Zusammenarbeit mit einem Reha-Dienstleister, der ein strukturiertes und zielgerichtetes Rehabilitationsprogramm entwickelte.
Kleine Erfolge als Motivation
Ein zentraler Bestandteil von Jens‘ Rehabilitationsprozess war die kontinuierliche physiotherapeutische und ergotherapeutische Behandlung, die ihm half, Mobilität und Kraft wiederzuerlangen. Zudem arbeitete er mit Ergotherapeuten zusammen, um seine feinmotorischen Fähigkeiten zu verbessern. Psychologische Unterstützung war ebenfalls entscheidend, da die Verarbeitung des traumatischen Ereignisses eine enorme psychische Belastung darstellte. Jeder kleine Fortschritt gab Jens Hoffnung und Motivation.
Neue Perspektiven nach der Rehabilitation
In der zweiten Hälfte des Gesprächs berichtet Jens, dass er trotz anhaltender Einschränkungen wieder aktiv am Leben teilnimmt. Er hat neue Hobbys gefunden und sich beruflich neu orientiert. Die Unterstützung durch die gegnerische Versicherung half ihm auch bei der beruflichen Wiedereingliederung. Jens betont, dass der Unfall ihm gezeigt hat, wie kostbar das Leben ist und wie wichtig es ist, jeden Moment zu schätzen.
Eine Geschichte der Hoffnung und des Mutes
Zum Abschluss der Sendung wird deutlich, wie wichtig es ist, nach einem schweren Unfall professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich auf die Unterstützung durch Familie und Freunde zu verlassen. Jens‘ Geschichte zeigt, dass es möglich ist, auch nach einem einschneidenden Ereignis ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Seine positive Einstellung und der Wille, sich nicht von den Unfallfolgen definieren zu lassen, waren entscheidend für seine erfolgreiche Genesung.
Jens‘ Geschichte ist ein ermutigendes Beispiel dafür, dass es trotz schwerer Rückschläge möglich ist, wieder ins Leben zurückzufinden. Die Kombination aus medizinischer Versorgung, professioneller Rehabilitation, rechtlicher Unterstützung und einem starken sozialen Netzwerk war entscheidend für seine erfolgreiche Genesung. Sie zeigt auch, wie wichtig es ist, die gegnerische Versicherung nicht als Gegner, sondern als Partner zu sehen, der bei der Bewältigung der Unfallfolgen hilft. Insgesamt vermittelt die Episode des Podcasts eine starke Botschaft der Hoffnung und des Mutes.
Wie es mit Jens Last weitergeht, könnt ihr in zwei Wochen in der nächsten Folge des „Auf geht’s – der Reha-Podcast!“ erfahren.