Ein Verkehrsunfall kann das Leben völlig verändern. So war es auch bei einem Dachdecker, der im Sommer 2024 im ostfriesischen Raum verunglückte. Nach einer ersten Operation und mehreren Röntgenaufnahmen durch den Hausorthopäden bestanden weiterhin starke Schmerzen in der Hüfte. Der Betroffene konnte kaum zehn Meter ohne Beschwerden gehen. Ein halbes Jahr nach dem Unfall gab es noch immer keine eindeutige Diagnose – ein klares Warnsignal für ein nicht erkanntes Problem.
CT bringt Klarheit
Nach Empfehlung durch Herrn Dr. Roetmann aus dem Matthias-Spital Rheine wurde eine CT-Untersuchung veranlasst. Das Ergebnis war eindeutig: Die Knochen waren nicht richtig zusammengewachsen. Die Diagnose lautete Pseudarthrose – eine sogenannte Falschgelenkbildung. Und das, nachdem der Hausorthopäde wenige Tage vorher noch behauptet hat, dass kein Problem vorliegt.
Diese kann entstehen, wenn Knochenbrüche nicht korrekt ausheilen. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, bei anhaltenden Beschwerden eine Zweitmeinung einzuholen. Gerade bei Unfallopfern kann eine falsche Einschätzung des Heilungsverlaufs weitreichende Folgen haben.
Heilverfahren gezielt steuern
Im konkreten Fall wurde entschieden, eine Heilverfahrensteuerung durchzuführen. Dafür wurde ein weiterer Termin im BG-Klinikum Bergmannsheil organisiert – eine Einrichtung mit Erfahrung in komplexen Fällen wie Pseudarthrosen. Ziel war es, dem Unfallopfer neue Behandlungsoptionen zu eröffnen und Klarheit über den weiteren Weg zu schaffen.
Zusammenarbeit mit der Haftpflichtversicherung
Besonders positiv: Die weitere Behandlung soll auf Kosten der Haftpflichtversicherung erfolgen. Damit wird sichergestellt, dass die betroffene Person die bestmögliche Therapie erhält – ohne finanzielle Belastung. Reha-Management kann in einer solchen Situation eine sinnvolle Ergänzung zur Schadensregulierung für Anwältin/Anwalt und Haftpflichtversicherung sein. Alle am Prozess Beteiligten wissen, worüber man spricht und die Kommunikation geht nicht aneinander vorbei. Das spart Zeit und Nerven.
Zusammenfassung:
Wenn nach einem Unfall etwas unklar bleibt, sollte man handeln. Eine zweite oder sogar dritte Meinung kann entscheidende Hinweise liefern. Im Berufsalltag des Reha-Managers erlebt man es leider zu oft, dass Betroffene zu lange warten. Holen Sie sich professionelle Unterstützung durch eine weiterführende Diagnostik oder ein strukturiertes Reha-Management. Nur so lässt sich der Heilungsverlauf aktiv steuern und verbessern.